Jeden Tag Nächsetenliebe
Imst – Wiege der SOS-Kinderdörfer
Hermann Gmeiner und das SOS-Kinderdorf sind untrennbar mit der Stadt Imst verbunden. Von hier aus ging eine Idee um die Welt, die unzähligen Kindern ein neues Zuhause und Hoffnung schenkte.

Hermann Gmeiner – Ein Leben für Kinder in Not
Hermann Gmeiner, geboren 1919 in Alberschwende, Vorarlberg, wuchs als eines von neun Kindern in bescheidenen Verhältnissen auf. Der frühe Verlust seiner Mutter und seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg prägten ihn tief und weckten in ihm den Wunsch, benachteiligten und elternlosen Kindern eine liebevolle Umgebung zu bieten. Nach Kriegsende begann er ein Medizinstudium in Innsbruck, erkannte aber bald, dass er als Sozialpionier nachhaltiger helfen konnte.
Im Jahr 1949 setzte Hermann Gmeiner seine visionäre Idee in die Tat um und gründete in Imst, Tirol, das erste SOS-Kinderdorf weltweit. Seine Idee war revolutionär: Jedes Kind sollte nicht nur eine Unterkunft erhalten, sondern in einer familiären Gemeinschaft mit einer SOS-Mutter und Geschwistern aufwachsen. Das erste Familienhaus – das „Haus Frieden“ – wurde bereits 1951 eröffnet und bildete den Grundstein für eine weltweit einzigartige soziale Bewegung.
Von Imst aus entwickelte sich die Idee rasch weiter: Innerhalb weniger Jahre lebten dort bereits über hundert Kinder, und das erfolgreiche Konzept breitete sich zunächst in Österreich, bald aber auch international aus. Heute existieren über 500 SOS-Kinderdörfer in mehr als 130 Ländern, in denen Kinder Geborgenheit, Bildung und Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben erhalten.
Hermann Gmeiner blieb seiner Mission sein ganzes Leben treu und starb 1986 in Innsbruck. Seine letzte Ruhestätte fand er symbolisch dort, wo alles begann – im SOS-Kinderdorf Imst, der Heimat und dem Ursprung seiner lebensverändernden Idee.