Jeden Tag grüßt das Murmeltier
Leben & Arbeiten auf der Alm
Während die Schüler noch die Schulbank drücken und auf den Beginn der Sommerferien warten, reisen mehr als 11.000 Rinder, 70.000 Schafe, 5.500 Ziegen und 2.000 Pferde in die Tiroler Alpen und beziehen ihr Quartier für den Almsommer. Tiere und Hirten müssen auf dem Weg zu ihrer Alm kilometerlange Strecken über schmale Grate mit steilen Gefällen zurücklegen. Umso größer sind die Freude und Erleichterung, wenn die Herde heil am Ziel ankommt.Frische Bergkräuter, die klare Bergluft und der erfrischende Tapetenwechsel tun dem Vieh sichtlich gut und für die Landwirte gehört die Alm einfach dazu. Viele von ihnen haben schon als junge Buben die Kühe gehütet und sind in die Bewirtschaftung der Almen hineingewachsen. So leisten die Landwirte jeden Sommer einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und prägen das Landschaftsbild der Alpen entscheidend mit.

Im Juni und Juli sind die Herden auf die Alm gezogen, wo sie den Sommer über weiden. Bevor der Winter einbricht, geht es im Herbst für alle wieder zurück ins Tal, wo sie feierlich von Einheimischen, Zugereisten und Touristen empfangen werden. Je näher sie kommen, umso lauter klingt das Gebimmel der Glocken und umso besser kann man die Herde mit ihren Hirten erkennen. Prächtiger Blumenschmuck ziert in allen erdenklichen Farben die Köpfe der Kühe und die Hüte der Hirten. So farbenfroh und feierlich geht ein hoffentlich unfallfreier Almsommer zu Ende. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschieden sich Mensch und Tier von einer intensiven Zeit.
Digitale Auszeit ohne Handy
Vieles verhält sich besonders auf den kleinen und abgelegenen Almen noch wie in vergangener Zeit: WLAN? Fehlanzeige. Handyempfang? Glückssache. Doch die gute Nachricht ist, dass den hier auch keiner braucht. Trotz der harten Arbeit und der launenhaften Natur hat das Leben auf der Alm eine einzigartige Faszination. Diese zu beschreiben fällt den meisten Almwirten schwer, doch je schöner ein Almsommer, desto aufwendiger und prachtvoller der Blumenschmuck beim Almabtrieb.
Ein Määähr aus Schafen: Den größten Almabtrieb der Outdoorregion Imst können Sie bei der Schafschied in Tarrenz oder der Schafschoad in Nassereith erleben. Rund 1.000 Schafe und Lämmchen kehren im September von ihrem Sommerurlaub auf der Hinterberg-Alm zurück nachhause. Willkomääähn daheim - hier die Termine!

Die Bewirtschaftung einer Alm ist ein vielfältiger Fulltime-Job, im Rhythmus mit der Natur und den Jahreszeiten. Der Almwirt ist oft Hirte, Senner, Tierarzt und Handwerker in einer Person. Häufig auch Gastgeber, der seine Region kennt wie kein anderer. Kein Wetterbericht ist so genau und zuverlässig wie der reichhaltige Erfahrungsschatz dieser Menschen. Wenn man von Ihnen eine Wetterwarnung erhält, sollte man diese unbedingt ernst nehmen. Eine Einkehr lohnt sich aber nicht nur wegen der wertvollen Informationen, sondern oft auch wegen der Köstlichkeiten, die dort in Eigenproduktion entstehen. Milch- und Käsespezialitäten, so frisch und natürlich, wie Du sie wohl nirgendwo sonst findest.
Richtiges Verhalten auf der Alm: Wiesen sind die Salatschüsseln unserer Kühe. Darum denke bitte daran, Abfälle wieder einzupacken und den Lebensraum respektvoll zu behandeln. Hunde gehören in den Bergen an die Leine und Weidetiere nicht gestreichelt. Danke für's mithelfen!